Fine Art Archive – Immobilienfotografen-berlin.de https://immobilienfotografen-berlin.de/category/fine-art/ Immobilienfotografen Berlin Mon, 17 Oct 2022 16:26:58 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.1 https://immobilienfotografen-berlin.de/wp-content/uploads/2021/04/cropped-Immobilienfotografen-Berlin-Logo-3-32x32.jpg Fine Art Archive – Immobilienfotografen-berlin.de https://immobilienfotografen-berlin.de/category/fine-art/ 32 32 Wie die Fine Art Architekturfotografie mein Leben gerettet hat https://immobilienfotografen-berlin.de/fine-art-architekturfotografie/ Mon, 17 Oct 2022 16:26:50 +0000 https://immobilienfotografen-berlin.de/?p=3708 Der Beitrag Wie die Fine Art Architekturfotografie mein Leben gerettet hat erschien zuerst auf Immobilienfotografen-berlin.de.

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Wie die Fine Art Architekturfotografie mein Leben rettete

Ich denke es ist an der Zeit endlich diesen sehr persönlichen Blogbeitrag zu schreiben und zu veröffentlichen.
Dass ich gerne Fine Art Architekturfotografie betreibe ist wahrscheinlich jedem klar, der mich kennt. Diese Homepage ist meine Visitenkarte für meine Tätigkeit als Architektur- und Immobilienfotograf. Dennoch bedeutet mir die Fine Art Architekturfotografie so viel, dass ich hier eine Unterseite dafür eingerichtet habe.
Klar – irgendwie ist es eine verwandte Art der Fotografie. Beide haben Architektur bzw. Gebäude und urbane Elemente als integrale Bildinhalte. 

Unterschiede zwischen Immobilienfotografie und Fine Art Architekturfotografie

Dennoch unterscheiden sich beide Genres meiner Meinung nach in einem Aspekt grundsätzlich:
In der Architektur- und Immobilienfotografie steht immer ein wirtschaftlicher Aspekt im Vordergrund. Ich mache die Aufnahmen von Innenräumen, Häusern und Wohnungen, weil mich jemand dazu beauftragt hat. Jemand, der ein Objekt vermieten oder verkaufen möchte. Aufgrund dieses wirtschaftlichen Aspekts sind – logischerweise – gewisse Richtlinien einzuhalten. Meine Immobilienfotos müssen den realistischen Eindruck eines Wohn- oder Gewerbeobjekts widergeben. Diese Aufnahmen werden dann in Exposés verwendet, um in kurzer Zeit potenzielle Interessenten anzusprechen. Ich liebe meine Arbeit als Immobilienfotograf, da diese Art des zielgerichteten Arbeitens ein elementarer Bestandteil der Wertschöpfungskette ist. Ich habe dadurch die Möglichkeit viele verschiedene Wohnräume zu sehen und in Bildern festzuhalten. Da ich Architektur, Design und Innengestaltung liebe und diese persönlichen Interessen mit meiner größten Leidenschaft – der Fotografie – verbinden kann, schätze ich mich extrem glücklich. Ich habe 2016 aus gutem Grund meine Karriere vom Verpackungsingenieur / -designer zum Fotografen gewechselt. Fotografie war – und ist immer noch – genau das was meinen Motor antreibt und ich liebe jeden Aspekt davon. Bevor ich weiter ins Schwärmen komme…hier die Unterschiede zur Fine Art Architekturfotografie:
Fotografiere ich für mein fine art Portfolio, dann arbeite ich für mich. Ich arbeite ohne einen Auftrag. Ich arbeite, weil ich es will. Ich fotografiere was ich will. Hinter meiner fine art Fotografie stehen (bis dato) keinerlei finanzielle oder wirtschaftliche Interessen. Ich sehe diese Art der Fotografie für mich persönlich als Ausgleich und logische Balance zum zielgerichteten Arbeiten im Rahmen von Aufträgen als Immobilienfotograf. Ebenso ist die fine art Fotografie mein Lebensretter und überlebenswichtig für mich – aber später mehr dazu. Diese beiden Genres sind für mich die ideale und perfekte Balance, die es mir ermöglichen meine Leidenschaft sowohl als Fotograf, alsauch als Künstler auszuleben.
Auf lange Sicht bzw. als nächsten logischen Schritt möchte ich auch als fine art Fotograf auf Auftrags- oder Kommissionsbasis arbeiten. Dann wäre die Balance meines wirtschaftlichen Daseins perfekt und vollendet.

Wie die Fine Art Architekturfotografie mein Leben gerettet hat

Es wäre zu trivial das alles so stehen zu lassen, darum möchte ich diese Sätze näher erläutern: Was die wenigsten über mich wissen ist, dass ich im Jahr 2015 einen Burnout hatte. Salopp gesagt hat mein Körper; insbesondere mein Kopf die Notbremse betätigt. Damals war ich noch als Verpackungsingenieur und Verpackungsdesigner tätig. Ich habe durchschnittlich 14 Stunden am Tag gearbeitet, bin viel gereist und wusste manchmal morgens nach dem Aufwachen nicht wo ich bin. Ich bin innerhalb von 11 Jahren 7 mal umgezogen. Meine Ernährung war miserabel (ebenso mein Alkoholkonsum), ich war im Dauerstress, permanent schlecht gelaunt und im tiefsten Inneren unglücklich. Aufgrund des permanenten Stresses, den ich mehr als 10 Jahre am Stück hatte, hatte ich komplett verlernt, auf mich selbst zu hören. Vielmehr hatte ich komplett verlernt mich selbst zu verstehen. Ich war in einer Transformation meinerselbst, die in eine Richtung ging, die für mich schädlich war. Ich war erfolgreich in meinem Job, das Gehalt stimmte und an der Oberfläche schien eigentlich alles perfekt. Dennoch kann ich im Nachhinein sagen, dass (metaphorisch gesehen) diese Pflanze auf fauligem Boden gewachsen ist. Im Nachhinein betrachtet war mein Zusammenbruch eine logische und unausweichliche Konsequenz meines Lebensstils. Eine Konsequenz von dem Was ich tat und – vor allem – von dem, was ich nicht tat.
Noch als ich im Berufsleben als Ingenieur war, hatte ich auf allen Geschäftsreisen meine Kamera dabei. Fremde, neue Orte mit meiner Kamera festzuhalten und zu erkunden war mir extrem wichtig. Es versetzte mich in einen Zustand, in dem ich alles, was mir nicht gut tat, vergessen konnte. Wenigstens für einen kurzen Moment. Ebenso hatte ich damals schon nebenberuflich als Fotograf gearbeitet und hier und da Hochzeiten und Wohnungen fotografiert. Irgendwie scheint es (im Nachhinein betrachtet) so, als hätte ich damals die Lösung schon vor meiner Nase gehabt. Jedoch hat mir der Strudel von Mettings, Stress, Reisen, Firmenpolitik usw. die rationale, logische Sichtweise genommen. Gleichzeitig war ich blind was mich und meine eigenen Bedürfnisse betrifft. Und natürlich war da auch die finanzielle Abhängigkeit von meinem gut beahlten Job…

Der Burnout…ja…was soll ich sagen…

Ich gehe sehr offen damit um, obwohl ich mich dadurch verwundbar mache. Ich möchte jedoch folgendes hervorheben: Ich bin unendlich dankbar, dass ich einen Burnout hatte. Ohne diese Notbremse wäre ich jetzt wahrscheinlich immer noch in meinem alten Beruf, ich wäre unglücklich und ich würde nicht mit meiner größten Leidenschaft meinen Lebensunterhalt verdienen. Im Endeffekt fühle ich mich inzwischen stärker, zufriedener, glücklicher und erfüllter als je zuvor in meinem Leben. Ich habe diesen kompletten Stillstand gebraucht, um mein Leben neu zu sortieren. Ebenso, um endlich den Entschluss zu treffen, den Rest meines Lebens der Fotografie zu widmen.
Gleichzeitig weiß ich ganz genau, dass erschreckend viele Menschen aktuell so wie ich damals ein extrem ungesundes Leben leben. Die Zahl der Burnouts nimmt rasant zu. Die Arbeitswelt wird immer härter und stressiger. Gleichzeitig wird das Leben aufgrund der aktuellen politischen Situation trauriger. Wenn man nicht das tut was man liebt, bzw. hinter dem man zu 100% steht, dann hat man irgendwann ein Problem. In meinem Job als Architektur- und Immobilienfotograf habe ich (anscheinend) auch „Stress“. Ich habe Abgabetermine, Shootings, die in kürzester Zeit erledigt werden müssen, ich muss meine Buchhaltung, meine Werbung und eigentlich alles alleine machen, da ich selbständig bin. Hier liegt aber der gravierende Unterschied: Für mich ist das alles kein Stress. Ich empfinde all das als Teil des Traumes, den ich lebe. Ich arbeite aktuell in manchen Phasen bis zu 16 Stunden am Tag. Allerdings – da ich das mache was ich am meisten liebe – kommt es mir nicht wie „Arbeit“ oder ein „Job“ vor. Vielmehr ist es das Ausleben und Umsetzen meiner Berufung.

Danke Burnout!

Ich bin unendlich dankbar und glücklich, dass ich diese physische und psychische Notbremse durchlebt habe. Allerdings war der burn out an sich am Anfang alles andere als ein Zuckerschlecken. Ich betrachte ihn als einen strengen Lehrer, der – wenn man ihn ernst nimmt – viele Weisheiten in sich birgt.
Ich weiß – bei jedem manifestiert sich dieser Zustand auf eine andere Art. Darum kann ich hier nur kurz meine Erfahrungen schildern. Meine Erfahrungen und wie sich meine Kamera und ein niederländischer Fotograf als Lebensretter profilierten.
Ich will es nicht dramatisieren – also kurz beschrieben: Die Transformation vom Zustand „funktionale Arbeiterbiene“ zu „zu nichts fähigem“ Menschen dauerte bei mir nur ein paar Tage. Ich war plötzlich zu nichts mehr in der Lage. Ich war traurig. Unendlich traurig. Nichts machte mehr Sinn. Ich konnte nicht mehr richtig essen, mein Atem stockte permanent. Ich hatte permanent Kopfschmerzen. Meine Nase war den ganzen Tag verstopft und ich hatte Herzrythmusstörungen. Ich hatte Angst auf die Straße zu gehen. Bus und Bahn fahren konnte ich nicht mehr, weil ich Angst vor Menschen auf engem Raum hatte. Einkaufen gehen war unmöglich. Eigentlich wollte ich nur noch zuhause sitzen und nichts tun. Ich hatte keine Energie mehr für irgendwas. Alle und alles und auch ich selber waren mir fremd. Diesen Zustand mit Worten zu beschreiben ist extrem schwer. 

Die Tagesklinik

Nach 2 Monaten Wartezeit konnte ich glücklicherweise für 4 Monate in eine Tageskinik, in der Patienten mit Burnout behandelt wurden. In der Klinik standen Dinge auf dem Programm wie Gartenarbeit, Musiktherapie, Kunsttherapie und natürlich viele Gruppen- und Einzelgespräche. Genau dieser Zeit habe ich es zu verdanken, dass ich in extrem großen Schüben spürte, wie meine kreative Energie wieder in mein Leben trat. In der Kunsttherapie malte ich (endlich wieder nach vielen Jahren) abstrakte Ölbilder; in der Musiktherapie spielte ich endlich wieder Gitarre und bei der Gartenarbeit bekam ich endlich wieder – im wahrsten Sinne des Wortes – eine Erdung. Ich hatte auch sehr großes Glück bei der Therapeutin, die mich betreute – zu ihr noch später mehr…
Gleichzeitig gab mir die Klinik einen strukturierten Alltag.
Die Klinik hat mir sozusagen Starthilfe in Form von verschiedenen Therapien und Beschäftigungen gegeben. 

Der Weg nach draußen

Mein Leben spielte sich damals entweder zuhause oder in der Klinik ab. Nichts dazwischen. Irgenwann jedoch verspürte ich die Lust zu fotografieren. Das Problem: Dafür muss ich nach draußen gehen. Die Lust zu fotografieren war irgendwann groß genug, dass ich meine Angst nach draußen zu gehen überwinden konnte. Ich fotografierte Gebäude, Blumen, die Natur und alles mögliche und war erstaunt darüber, dass meine Angst zweitrangig war, sobald es um Fotografie ging. Die Fotos, die ich machte, bearbeitete ich dann zuhause und fing wieder an etwas zu lernen und mich aktiv in etwas fortzubilden. Eine Zeit lang war das eine große Stütze und eine Hilfe einen kleinen Fortschritt in mir zu sehen. Allerdings waren mir meine Bilder immer zu „nichts-sagend“ und zu bedeutungslos. Irgendwie war ich immer noch unglücklich

lesen lernen…

Irgendwann stieß ich dann im Internet auf Fotos vom niederländischen Fotografen Joel Tjintjelaar. Er ist quasi einer der Begründer der schwarz weiss Fine Art Architekturfotografie. Als ich seine Bilder gesehen habe, passierte irgendwas in meinem Kopf. Seine Bilder versetzten mich in eine andere Welt. In eine Traumwelt. Die schwerelose Atmosphäre, die Manifestation von Schönheit und Eleganz hatten eine Tiefe, die ich bis dato noch nie gesehen hatte. Seine Bilder sprachen quasi mit mir. Es war ein magischer Moment, über den ich stundenlang schreiben könnte. Es waren seine Bilder, die mir damals folgendes in den Kopf setzten: Irgendwann – egal wann – will ich selber in der Lage sein, so etwas zu erschaffen. Ich will solche Bilder von einem inhaltlichen und einem ästhetischen Level schaffen. Ich möchte Traumwelten erschaffen. Ich möchte durch meine Bilder Dinge manifestieren. Ich möchte durch meine Bilder Gedankenanstöße geben. Kurzum: Ich hatte plötzlich eine Aufgabe. Eine Aufgabe, die mir meine innere Stimme und mein wahres „ich“ mir selber machte.
Allerdings bedeutete das viel Arbeit. Nicht nur Arbeit im Sinne von „lernen“. Nein – es bedeutete in meinem speziellen Fall, dass ich erst einmal wieder lernen musste, wie man überhaupt lernt…

 

Erste Versuche

Eine Auswirkung meines Burnouts, die ich noch nicht erwähnt hatte war, dass ich nicht mehr lesen konnte. Also – na ja…lesen konnte ich noch, aber ich konnte nicht wiederholen was ich gelesen hatte, nachdem ich es gelesen hatte. Wenn ich also wieder etwas lernen wollte, bedeutete das, dass ich mir wieder grundsätzliche Fähigkeiten aneigenen musste, die ich durch den burn out verloren hatte. In übertragenem Sinne habe ich durch Joel Tjintjelaar an mir gearbeitet um wieder ein normales Leben zu führen. Ich las viel, ich ging wieder öfters nach draußen ich lernte mehr mit und über meine Kamera – insbesondere im Bereich Langzeitbelichtung.
Hier übrigens einer der ersten ernstzunehmenden Versuche mit ND-Filtern, den ich nach der Klinik in Charlottenburg gemacht habe:

bruecke im schlosspark berlin

 

Ich lernte Photoshop und ich bildete mich über die Architektur weiter. Ich hatte plötzlich wieder eine ernsthafte Aufgabe und ein Ziel auf das ich hinarbeiten wollte. Endlich wieder ein Feuer, einen Antrieb zu spüren war magisch. Ich verdanke sowohl der Fotografie, der Klinik und Joel Tjintjelaar, dass ich wieder auf die Beine gekommen bin. Allerdings – und das ist extrem wichtig – verdanke ich es auch mir selber: Ich habe endlich wieder auf mich und meine innere Stimme gehört.
Wie bereits erwähnt hatte ich großes Glück was die mich betreuende Therapeutin in der Tagesklinik anbetrifft. Als Dankeschön und Abschiedsgeschenk habe ich ihr ein Foto ausgedruckt auf dem ich meine neu erworbenen Langzeitbelichtungs-Kenntnisse angewendet hatte. Mit einer Taschenlampe habe ich „Danke Frau Göhler“ in die Luft geschrieben

lightpainting with a flashlight

In den folgenden Jahren verbesserte ich alle meine fotografischen Kenntnisse. Meine Persönlichkeit festigte sich immer mehr. Wie schon erwähnt – bin ich glücklicher, zufriedener und ausgeglichener als ich es jemals in meinem Leben war. Allerdings – und das ist das Interessante, was auch noch in Verbindung mit meinem Burnout steht: Hatte man einmal einen Burnout, so muss man bis ans Lebensende täglich aktiv dagegen vorgehen. Man muss etwas für sich tun – und das ist bei jedem etwas anderes. In meinem Fall ist es tatsächlich die schwarz weiß fine art Architektur Fotografie.
Übrigens habe ich neben der Immobilienfotografie und Fine Art Architekturfotografie eine weitere Seite als Hochzeits- und Portraitfotograf – HIER geht’s zu ihr.

Fine Art Architekturfotografie für meinen Seelenfrieden

Das Haus zu verlassen um Fotos für mein fine art Portfolio zu machen bedeutet immer, dass ich viel Zeit im Freien verbringen werde. Ich werde viel laufen und an der frischen Luft sein. Ich werde dort inne halten, wo die meisten Menschen – im Alltagstrott gefangen – achtlos vorbeirennen. Ich werde aufmerksam verschiedene Blickwinkel erkunden. Ich akzeptiere gemäß Forest Gump: „das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen – man weiß nie was man kriegt“. Im Klartext: Vielleicht komme ich mit überhaupt keinem brauchbaren Foto nach hause. Aber das wäre ok – ich war draußen, habe mich bewegt, ggf. etwas über meine Kamera gelernt und neue Eindrücke gesammelt. Vielleicht komme ich aber auch mit tollem Material nach Hause, das ich dann in mühsamer, langer Arbeit entwickle.
Allein schon diese Facetten machen die fine art Fotografie für mich extrem wertvoll.

Allerdings ist da noch viel mehr…

Ich unterscheide meine Bilder und Beweggründe für bestimmte Motive aktuell zwischen „Zelebrieren“, „Manifestation“, „Transformation“.

„Zelebrieren“

„Zelebrieren“ sind für mich die Bilder, in denen ich – wie die Überschrift sagt – genau das zelebriere, was ich sehe. Das sind immer Motive, auf die ich hinfiebere. Es sind Motive, für die ich eine Reise auf mich nehme. Es sind Motive von Orten, die ich noch nicht kenne bzw. zu denen ich noch keine emotionale Bindung habe. Meistens sind diese Bilder genau die, die eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlen. Sie sind leicht, da ich hier nur pure Freude empfinde. Ebenso schwingen in diesen Bildern auch Vorfreude und Enthusiasmus mit. Gewöhnlich informiere ich mich im Voraus über die Bauwerke, die Architekten und geeignete Blickwinkel. „Zelebrieren“ bedeutet für mich sinnbildlich meine überschwengliche Freude beim Entdecken eines neuen Ortes. Inspiration an allen Ecken. Ein Schrittzähler, der am Ende eines Tages in Richtung 30.000 geht. Körperliche und geistige Verausgabung und Befriedigung. Das erste Gefühl für einen neuen Ort, eine neue Kultur und Eindrücke, die mir ein Leben lang in Erinnerung bleiben werden.
Beispiel für „Zelebrieren“ ist meine Reise Anfang des Jahres nach Doha. Ich war dort als Immobilienfotograf für einen 3-tägigen Auftrag gebucht. Zu den 3 Tagen hatte ich einen Extratag hinzugefügt, den ich der schwarz weiß fine art Architekturfotografie widmen wollte. Im Vorfeld informierte ich mich über geeignete Spots, Gebäude und war voller Vorfreude. Ich glaube, dass sich diese Freude und Leichtigkeit auch in meinen Bildern widerspiegelt:

schwarzweiss fine art foto eines hochhauses in doha

Was jedoch eine Fügung des Schicksals war war, dass ich ausgerechnet an diesem Tag, als ich fine art Fotos machte, zufällig Joel Tjintjelaar (ja…genau…meine Lebensretter – Leselehrer) begegnete. Es war absurd. Ich fiel auf die Knie und schrie „oh mein Gott…bist Du Joel Tjintjelaar?!?!“ und er „yes…I am Joel Tjintjelaar“…

Wir verbrachten den restlichen Tag zusammen – er nahm mich mit auf die Spitze eines Hochhauses zu der er Zugang hatte. Abends kam er zu mir nach Lusail, wo ich ihm Zutritt zu einem der Apartment verschaffte von dem aus er aus dem 18. Stockwerk die Skyline fotografieren konnte. Dass mir dieses zufällige Treffen die Welt bedeutet muss ich wohl nicht weiter erklären. Das war – aufgrund meiner Vorgeschichte – mit Abstand einer der schönsten Tage meines Lebens. Hier ein Foto von mir mit dem Großmeister

joel tjintjelaar and tobias trumpp in doha

„Manifestation“

Die Bilder unter dieser Überschrift sind die, in denen ich ein Gebäude, oder ein Element bewusst hervorhebe. Die Auswahl für das was ich als wichtig empfinde geschieht jedoch nicht willkürlich. Ich muss einen ehrlichen und aufrichtigen Grund dafür haben. Es muss für mich innerlich ein Bedürfnis geben. Meine Bilder sind immer ehrlich und ich investiere meine Zeit nur dann wenn ich zu 100% hinter einem Bild und seiner Aussage stehe. Ebenso geschieht die Auswahl keineswegs basierend auf einem ästhetischen Grund. Bei diesen Bildern möchte ich, dass sich Betrachter die Frage stellen „habe ich das immer übersehen…?“.
Manifestation kann – nach meiner Definition auch durch die Änderung des Blickwinkels erzielt werden. Viele Menschen, die im Stress von A nach B rennen schauen tendenziell auf den Boden oder geradeaus. Oftmals entgeht ihnen der Blick nach oben.
Jüngstes Beispiel für aus meinem Portfolio ist das Bild der Brücke im Regierungsviertel. Die Brücke ist so prominent und dominant. Allerdings ist sie umgeben von anderen prominenten und dominante Objekten. Aus diesem Grund (und auch aus dem funktionalen Grund) war es mir ein Bedürfnis dieses tolle Objekt einmal als „Superstar“ darzustellen.

bruecke im berliner regierungsviertel

„Transformation“

Diese Bilder sind die „schwersten“ Bilder aus meinem Portfolio. Bilder mit vielerlei persönlichen Aussagen, Botschaften, Erfahrungen und Emotionen. Diese Bilder sind von Orten, mit denen ich persönlich viel verbinde. Allerdings müssen diese keineswegs negativ belastet sein.
Es sind Bilder, bei denen ich sowohl beim Fotografieren als auch beim Entwickeln in einem tranceähnlichen Zustand bin. Ich denke nicht mehr. Ich fühle nur noch. Ich hole alte Emotionen hervor und lasse diese in das jeweilige Bild einfließen. Nach dem Vollenden eines solchen Bildes empfinde ich die größte Form der Zufriedenheit. Es wurde entweder eine große Last aufgearbeitet oder habe nochmals schöne Erinnerungen durchlebt. Am Ende steht ein kreatives Geschöpf, das durch meine persönlichen Erfahrungen geprägt und geschaffen wurde. Es sind genau diese Bilder, die mich selbst immer wieder zum Leben erwecken.
Eines der jüngsten und persönlichsten Beispiele ist das Bild, das ich vom Marco Polo Tower in Hamburg gemacht habe.
Die Geschichte dahinter ist, dass ich für 2 Jahre im Gebäude nebenan gearbeitet habe. Ich hatte den Turm genau vor meinem Fenster. Von dort aus war er statisch und trist. Oftmals blockierte er das Tageslicht und verdunkelte mein Büro. Ich wollte mit diesem Bild meinen Eindruck dieses Turms bereinigen. Ich wollte ihn dynamisch, hell erscheinen lassen. Direkt am Wasser gelegen hatte ich im Büro oftmals Fernweh-Tagträume. Also wählte ich meinen Winkel so, dass das Vordach des Nachbarhauses einer Welle gleicht. Auf dieser reitet nun der dynamische Marco Polo Tower davon. Er hat sich verändert. Ich habe mich verändert.

 

die Bedeutung der Fine Art Architekturfotografie in meinem Leben

Die schwarzeiß Fine Art Architekturfotografie ist für mich mehr als nur ein Hobby.
Fine Art Architekturfotografie ist eine Berufung.
Sie ist mein bester Freund.
Mein Ventil, meine Muse, meine Inspiration, meine Stimme.
Ohne sie wäre ich nicht glücklich.

Dies ist der bis dato längste und persönlichste Beitrag, den ich jemals veröffentlicht habe. Es war mir aber ein großes Bedürfnis.
Ein Bedürfnis weil ich weiß, dass es aktuell sehr vielen Menschen so geht wie mir kurz vor meinem Burnout.
Ein Bedürfnis um zu zeigen, dass es trotz aktueller Aussichtslosigkeit evtl. einen Ausweg gibt.
Ein Bedürfnis um zu zeigen, dass man auch heutzutage noch offen über Gefühle sprechen kann.
Ebenso finde ich es persönlich wichtig, dass Du das alles über mich weißt – vielleicht machen jetzt auch manche meiner Fine Art Architekturfotografie – Bilder Sinn…?
Wie dem auch sei – falls Du bis hier hin gelesen hast – fühl Dich umarmt! 

Vielen Dank, dass Du alles bis hier unten gelesen hast.
Ich freue mich von Dir zu hören oder zu lesen
Tobi

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35 Awards black and white fine art https://immobilienfotografen-berlin.de/35-awards-black-and-white-fine-art/ https://immobilienfotografen-berlin.de/35-awards-black-and-white-fine-art/#respond Tue, 12 Jul 2022 19:32:10 +0000 https://immobilienfotografen-berlin.de/?p=2457 Der Beitrag 35 Awards black and white fine art erschien zuerst auf Immobilienfotografen-berlin.de.

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I am so happy and still in disbelief: I am one of the winners of the 7th 35Awards photography contest. I participated in the category „urban landscape“ with 4 of my black and white fine art photos. I would have never thought that I would be honoured in any way in such a huge competition of photographers. Overall there were more than 124.000 photographers in the competition.
Especially with my more or less „exotic“ black and white fine art photography. 

My Results in the competition

I was surprised when I opened my certificate file as it shows 7 of my achievements in this contest.
1: One of my photos will be displayed in the catalogue of the contest
2: I made it under the top 100 photographers of the overall competition (overall more than 124.000 from 174 countries participated in this contest)
3: I made the 2nd place in the category „urban landscape“
4: I am under the Top 35 photographers from Germany
5: I am in the top 10 of Berlin
6: My photos made it into the top 35 urban landscape nomination
7: All of the photos I submitted reached the 3rd and final stage of the voting process

Here is the official certificate I received from the 35Awards-Jury with some more information.

certificate of a photography contest

The stories behind the images

I would like to tell you something about the photos that I submitted and some stories behind them:
The „oldest“ one of the series I submitted is the photo of the „Tempodrom“ in Berlin. I remember it very well when I took this photo. I was in a terrible mood. I was scared. I was afraid about the future. I was worried basically about everything in my life.
It was the beginning of the Covid Pandemic. I knew that there would be no job for me as a photographer in the near future. I had no idea how things would work out; if things would work out. I felt like it was a mistake to leave my 9 to 5 job years ago as all of a sudden I was falling into a deep hole with no bottom. When I left my 9 to 5 job, I promised myself to dedicate the rest of my life to photography – no matter what. I remembered that promise and took the following decision: Use every second (and acceptable weather conditions) before the first Lockdown. Walk through Berlin and take as many long exposure photos as possible. Use the time during the Lockdown at home to process these photos to black and white fine art photos. Learn as much as possible about post processing, photoshop, masking etc. during the Lockdown when going outside is restricted / not allowd. And that’s what I did. My goal was to use the terrible pandemic to become a better black and white fine art photographer.
To make a long story short: This is one of my first more or less professional black and white fine art photos. This photo was taken during really dark days in a mindset of uncertainty. This makes this photo extremely special to me on a personal level. The fact that this photo got the recognition in the 35Awards contest means the world to me.

a building that looks like a tent

The next photo ist the „Spielbank“ in Berlin. I took this photo between Lockdowns. It resided on my laptop in a folder called „walking with no plan through Berlin“ for a while. Somehow it intrigud me every once in a while when I saw it. And one day I sat down, remembered the situation when I took the shot and translated that mood into my black and white fine art processing. As you can see, this photo has the same stylistic elements as the Tempodrom-photo. They belong together in my head as they fall under the umbrella „Covid Pandemic“. I remember that I was listening to music and almost reached a mindset of trance and meditation while processing this image. Suddenly it was done and I couldn’t really remember very much of the post processing work (and no – there were no drugs / illegal substances involved)! Here is the final result:

modern buildings with stripes on the floor

The 3rd photo I sumitted was taken in the Olympic Village in Barcelona. To be precise: It is the „Torre Telefónica“ by the mastermind architect Santiago Calatrava. I was on vacation when taking this photo and I planned this photo ahead of time. I had the exact shooting angle and the visualisation of my black and white fine art processing in my head already before I took this photo. I love the shape of the tower. I love the background elements and the stairs in the foreground. What I admire and love the most however is when ordinary things are executed in a tasteful extraordinary way. This tower is – in my opinion – an architect’s way to tell a city „I love you“. Communication towers are usually not as beautiful (they could have put up some rusty antennas). But this tower – embedded in this surrounding is an hommage to a city, a spirit and an idea. It took me a long time to process this image due to the fine structures and masks / selections. As well, when I have a vision for a photo even before taking a photo, the black and white post processing takes longer.

communication tower in fron to a stadium on a cloudy day

And last but not least – the youngest photo of the series I submitted for the contest. I took it in the beginning of the year in Doha.
I was hired as Immobilienfotografen-berlin to take interior and exterior photos of 3 properties for DAMAC. When planning my trip and the shooting for DAMAC I added one extra day that I could use to take photos for my black and white fine art photography portfolio. Luckily my architecture shooting went according to my plan and I really had one day for my fine art photography. One of the photos I took during that day has the title „desert balance“. I stood on desert sand when I took it and I used the desert sand as a foreground element of the photo. The main element of the photo are the so called „Lusail Twin Towers“. They seem to defy gravity; inviting the viewer to dance with them. In the background behind the Twin towers you see the bright tip of the „Katara Towers“. This contrast between desert and high tech was extremely intriguing to me.
I consider „desert balance“ as the happy end of this series. 

In case you want to see the site and more details of the 35 Awards – click HERE  

If you’d like to see more of my personal fine art work – click HERE

 

Thanks for reading all the way to the end – I hope it was interesting for you to get some background info. Feel free to send me a message with some feedback or let me know if you want me to write about a specific topic in my next blogpost.

Thanks a lot & stay tuned,
Tobi

 

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Lusail Marina Twin Towers https://immobilienfotografen-berlin.de/the-iconic-lusail-twin-towers/ https://immobilienfotografen-berlin.de/the-iconic-lusail-twin-towers/#respond Tue, 19 Apr 2022 15:48:31 +0000 https://immobilienfotografen-berlin.de/?p=1975 Der Beitrag Lusail Marina Twin Towers erschien zuerst auf Immobilienfotografen-berlin.de.

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Here’s another photo of the Lusail Marina Twin Towers adding to my Doha Fine Art Series. 

black and white fine art photo of the lusail marina twin towers

I took this photo from an unusual perspective to emphasize the attributes that fascinate me.
In my opinion, the irregularities and the „Lego-Character“ become more prominent from this angle. This angle works pretty well for fine art photos. I would never use an angle like this for my architecture photography because there I want to keep vertical lines straight.
In my opinion, this perspective shows how far the different elements of the towers are shifted in the horizontal axis.
When viewing the Towers in the straight-vertical view it is visible that the elements are shifted. However, it is impossible to see to what extend the elements are shifted. You can compare it with THIS photo from my previous post where I photographed this building in the „correct“ perspective.

Looking at this architectural masterpiece made me forget about the laws of physics. The irregularities make it seem like the Lusail Marina Twin Towers are dancing while floating through space. What I like about this unusual angle as well is that it showcases the different surface structures and patterns in the full spectrum. Here’s a magnified view showing the details on the surface of the Marina Twin Towers. There’s so much love for detail:

facade details of the lusail marina twin towers

I love black and white fine art photography as it reduces one level of complexity: color.
But as much as I love color in real life: I love how black and white fine art photos reduce objects (in my case buildings) to their core. I eliminate distractions such as cars driving by and people walking on the sidewalks etc. by using ND filters for long exposures. By removing all these distractions, my main subject becomes more prominent. By removing colors, my subject becomes the main actor.
However in the case of the Lusail Marina Twin Towers color is extremely important: The colors of the towers represent Qatar’s multi-cultural population. For that reason I created a color fine art version of this photo as well.

color photo of the lusail marina twin towers

I hope you enjoyed this post!
Feel free to leave a comment – I’m be happy to hear your thoughts and feedback.

If you like to see more of my fine art photography – click HERE to view my Instagram-profile

Love & Peace,
Tobi

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fine art photography in Doha, Qatar https://immobilienfotografen-berlin.de/fine-art-photography-in-doha-qatar/ https://immobilienfotografen-berlin.de/fine-art-photography-in-doha-qatar/#respond Mon, 14 Feb 2022 12:13:23 +0000 https://immobilienfotografen-berlin.de/?p=1930 Der Beitrag fine art photography in Doha, Qatar erschien zuerst auf Immobilienfotografen-berlin.de.

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In January I flew to Doha Qatar for an assignment for architecture / interior photography. Besides all the Covid-19 – related hassle it was a fantastic experience. After spending 2 days in hotel quarantine, I finally started shooting for my architecture assignment. My assignment was to take interior and exterior photos 3 buildings in Lusail – a city located 10 km north of Doha. My plan was to shoot 3 days „for my job“ and then spend one day for „my hobby“ – fine art photography. It would be a sin to visit Doha without having an extra day to explore this ever-growing city. Just driving on the highway and watching the city from a distance is a breathtaking experience. The skyline is filled with extremely unique, detailed and beautiful buildings. It truly is a paradise for fine art photography.

Of course – prior to my trip, I researched the city and the buildings via google maps and google street view. That usually gives me a good idea on interesting angles and perspectives for my photos. At the same time, it safes a lot of time on location. As the position of the sun is important for my fine art photography, I use the App „Photo Pills“ to check the ideal time of the day.

The first object for my fine art photography in Doha were the „Marina Twin Towers“. This incredible iconic landmark has a lovely shape and beautiful colors. When I saw this building for the first time I knew that I will be making two versions of it: One fine art black and white version and one fine art color version. Here is the color version:

color photo of two towers with buildings in the background

And here is the black and white version:

black and white photo of two towers with buildings in the background

What makes this place so special is that it is located in the desert and that Doha and Lusail are still growing. As a consequence, there are still some „desert sand surfaces“ in the middle of the city. I took this as an integral element for my photos of the Twin Towers. My intention was to make the buildings look like an island in the desert.

In the near future I will publish more about my fine art photography in Doha. If you want to see more of my work – here’s the link to my fine art photography gallery   

If you are interest in seeing even more of my fine art photography – check my profile on Instagram: fineart.exposures

In case you are interested in visiting Doha and you are not sure where to stay, I highly recommend the hotel Cielo in Lusail. I had a lovely stay there.

Stay tuned and see you soon,
Tobi

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fine art city scape Award https://immobilienfotografen-berlin.de/fine-art-city-scape-award/ https://immobilienfotografen-berlin.de/fine-art-city-scape-award/#respond Wed, 08 Sep 2021 16:24:16 +0000 https://immobilienfotografen-berlin.de/?p=1841 fine art city scape Award Eigentlich wollte ich diesen Beitrag schon früher schreiben – aber besser spät als nie: Ich verkünde voller Stolz, dass ich mit meinen fine art city scape Fotos den internationalen VIPA Award gewonnen habe. Den Award, den ich gewonnen habe findest du hier. Wie schon im vorherigen Beitrag über meine fine art […]

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fine art city scape Award

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag schon früher schreiben – aber besser spät als nie: Ich verkünde voller Stolz, dass ich mit meinen fine art city scape Fotos den internationalen VIPA Award gewonnen habe. Den Award, den ich gewonnen habe findest du hier.

Wie schon im vorherigen Beitrag über meine fine art Fotos beschrieben, habe ich den Corona – Lockdown genutzt, um die fine art Technik zu vertiefen. Vorkenntnisse hatte ich schon einige, allerdings hatte mir noch der Feinschliff gefehlt. Vor allem hinsichtlich der Bildbearbeitung gab es noch einiges zu lernen. Dafür war (so blöd das auch klingen mag) der Lockdown „wie geschaffen“. Anstatt Netflix gab es ausschließlich Photoshop, und so konnte ich die Corona – Pause nutzen, um mich nachhaltig weiterzubilden. Mein fine art Portfolio ist rasch gewachsen; ein fine art – Account wurde bei Instagram angelegt (fineart.exposures), und ich bekam überraschend viel positives Feedback auf meine fine art city scape Bilder. Das war natürlich ein großer Motivationsschub, und so arbeitete ich weiter an meiner „dunklen Kunst“.

Eines Tages bekam ich eine Nachricht, in der mir ein Follower empfahl, an einem internationalen Fotowettbewerb (VIPA) teilzunehmen. Die Aufgabe: Einreichen einer Bildserie (3-5 Fotos) innerhalb einer bestimmten Kategorie. Gleichzeitig sollten die Bilder in gewisser Weise einen Zusammenhang haben.

Also überlegte ich, ob ich das machen soll…und wenn ja, was ich einreichen soll. Im Endeffekt war der Reiz zu groß, am Wettbewerb teilzunehmen und eine Jury über meine Bilder urteilen zu lassen. Zumal Julia Anna Gospodarou – eine Fotografin, deren Arbeit ich schon lange verehre – in der Jury saß. Es war also gleichzeitig die große Chance, dass eines meiner großen Vorbilder über meine Fotos urteilt. Mit mehr oder weniger schlotternden Knien habe ich dann 5 Fotos in die Kategorie „city scape“ eingereicht. Als Titel für die Serie wählte ich (oh wie treffend) „Lockdown – Lessons“.

Hier ist der kurze Text, den ich zu meiner fine art city scape Serie verfasst hatte:

I “used” the Corona-Pandemic (lockdown and -related restrictions) to learn more about fine art photography. After the lockdown I took many long walks to bring what I have learned to life. All of the submitted photos were taken within the past 12 months. Fortunately I was able to visit Lisbon in September (right before the next lockdown) where I took the MAAT-photo. In my work I try to incorporate and emphasize visual elements (such as lines, stairs, benches etc.) that are serving the main object. I use these elements to guide and lead the viewer’s eye in some cases. In many cases I reduce my main object to the core in order to show its character and charisma.

Meine Bildserie

Im folgenden stelle ich dir die Fotos (mit ein paar Gedanken und Anekdoten) vor, die ich als meine fine art city scape – Serie für den Wettbewerb eingereicht habe.

HIER findest Du alle Bilder für eine vergrößerte Ansicht.

MAAT – Lissabon

modern building with bridge in the backgroundIch habe nicht schlecht gestaunt, als ich endlich mit eigenen Augen das MAAT in Lissabon sah. Das MAAT ist das
Museum für zeitgenössische Kunst und Architektur und sieht schlichtweg umwerfend aus. Die Fassade ähnelt einem Schleier, der im Wind weht. Die reflektierenden Fliesen spiegeln das Wasser des Flusses Tejo und verleihen dem Gebäude Lebendigkeit. Als ich mein Stativ aufbaute, um ein Foto zu machen, kam leider sofort ein Sicherheitsbeamter auf mich zu und sagte, dass das Fotografieren mit Stativ vor dem Gebäude nicht erlaubt sei. Ich habe fast angefangen zu heulen. So lange hatte ich mich auf dieses Foto gefreut, und nun konnte ich es nicht so umsetzen wie geplant. Mir blieb also nichts anderes übrig, als ein Foto aus der Hand zu schießen und dieses dann hinterher als fine art Foto zu bearbeiten.

Hans-Otto Theater

modern building with curvy roof fine art black and white
Das Hans-Otto Theater in Potsdam hatte ich schon lange auf meiner fine art city scape – Liste.
An einem trüben Tag bin ich dann mal nach Potsdam gefahren, um dieses einzigartige Bauwerk zu fotografieren.
Eine solche Dachstruktur bekommt man nur selten zu sehen. Das Bearbeiten dieses Bildes hat riesengroßen Spaß gemacht, weil eben genau diese spezielle Dachform dadurch betont wird.

Tempodrom

tempodrom berlin fine art black and white
Das Tempodrom in Berlin hatte ich bis dato schon ein paar mal fotografiert. Allerdings hat mir irgendwie immer etwas daran gefehlt.
Als ich dann einmal dort war und ein Foto von den Treppenstufen mit Blick auf das Gebäude gemacht habe, ging mir ein Licht auf:
Durch das Verwenden der Treppenstufen als Linienführung hin zum Gebäude hatte ich ein tolles visuelles Element, das quasi dem Hauptakteur den Pass vors leere Tor zuspielte. Du weißt was ich meine…

 

Spielbank

sky scraper and lines on floor fine art black and white
Dieses Foto habe ich an der Spielbank in Berlin (neben dem Potsdamer Platz) geschossen. Eigentlich war ich auf dem Heimweg und hatte dieses Foto nicht geplant.
Dann dachte ich aber vor Ort, dass sich dieses Motiv in Kombination mit den Treppen / Stufen – Elementen ideal als fine art city scape Motiv eignen könnte.
Bis ich mit der Bearbeitung des Bildes fertig war, sind einige Tage vergangen. Der Aufwand hat sich aber meiner Meinung nach gelohnt 🙂

Tauentzien

skyscrapers with roof in front fine art black and white
Ich erinnere mich noch genau daran, als ich dieses Foto gemacht habe. Der Grund: Mein Stativ stand direkt auf dem Gehweg vor dem Eingang eines Kaufhauses.
Die Belichtungszeit war über 3 Minuten, und permanent wurde ich von den entsprechenden Leuten auf die entsprechende Art angesprochen. Was tut man nicht alles für ein gutes Foto. Anstelle von Streifen auf dem Boden habe ich die Abstufungen auf der Unterseite des Vordaches als harmonische Linienführung hervorgehoben.

So…das war’s zu dem Award und meiner Lieblingsbeschäftigung während des Corona – Lockdowns. Weitere fine art city scape Bilder werden zeitnah folgen.

Bis dahin alles Gute und danke für Dein Interesse,
Tobi

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Fine Art Architektur Fotografie https://immobilienfotografen-berlin.de/fine-art-architektur-fotografie/ https://immobilienfotografen-berlin.de/fine-art-architektur-fotografie/#respond Sat, 27 Feb 2021 14:36:17 +0000 https://immobilienfotografen-berlin.de/?p=1262 Wie alles begann: Es klingt absurd, aber im Endeffekt hat Corona bzw. der erste Lockdown dazu beigetragen, dass ich mit der sogenannten Fine Art Fotografie begonnen habe. Der Grund dafür ist relativ simpel: Während des Lockdowns hatte ich keinen einzigen Auftrag als Fotograf. Dennoch wollte ich mich mit Fotografie beschäftigen bzw. mich weiterbilden. Im Klartext: […]

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Wie alles begann:

Es klingt absurd, aber im Endeffekt hat Corona bzw. der erste Lockdown dazu beigetragen, dass ich mit der sogenannten Fine Art Fotografie begonnen habe. Der Grund dafür ist relativ simpel: Während des Lockdowns hatte ich keinen einzigen Auftrag als Fotograf. Dennoch wollte ich mich mit Fotografie beschäftigen bzw. mich weiterbilden. Im Klartext: Statt Netflix sollte mir Photoshop während des Lockdowns viereckige Augen verpassen…

Den Plan, die Fine Art Fotografie zu forcieren, hatte ich schon vor dem Lockdown. Darum habe ich die letzten zwei Wochen, bevor man nicht mehr vor die Türe gehen sollte, damit verbracht, durch Berlin zu ziehen und sämtliche Gebäude zu fotografieren. Mein Gedanke: Ich brauche einen großen Vorrat an Bildern, die während des Lockdowns für meine Unterhaltung sorgen. In der Vergangenheit hatte ich schon mal hier und da versucht, Fine Art Fotos zu machen. Allerdings hatte ich nie die Zeit, mich allumfassend in diese neue Disziplin einzuarbeiten.

Warum eigentlich Fine Art Fotografie ?

Ich war schon lange fasziniert von Fine Art Fotos. Die Atmosphäre, die scheinbare Schwerelosigkeit und Reduktion auf das Wesentliche in manchen Bildern hatten eine große Anziehungskraft auf mich. Das Betrachten von Fine Art Fotos empfand ich irgendwie als entschleunigend.
Mein Traum war es, dass ich eines Tages selber solche Kunstwerke erschaffen kann. Aus diesem Traum bzw. dieser Wunschvorstellung wurde irgendwann eine Besessenheit, die mich nicht mehr losgelassen hat. Der Lockdown war quasi die perfekte Chance für mich das alles zu lernen.
Was den Begriff betrifft, findet man unter „Fine Art Fotografie“ einige verwirrende Definitionen. Meine persönliche Definition: Es ist alles erlaubt, um die eigene künstlerische Vision umzusetzen.
Kunst ist Kunst – es gibt kein gut oder schlecht. Eher ein „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ – und das ist das Schöne daran. Für mich persönlich ist das Entwickeln meiner Fotos ein meditativer Prozess, bei dem ich mich komplett fallen lassen kann. Ich folge meiner Vision ohne Druck und genieße den Prozess jedes mal aufs Neue. Das gilt übrigens auch für das Fotografieren von Fine Art Fotos. Das Fotografieren ist viel bewusster. Manchmal sind die Verschlusszeiten 3 – 5 Minuten, und man ist quasi gezwungen, sich länger auf die Umgebung einzulassen. Das hat – besonders in unserer schnelllebigen Welt – therapeutischen Charakter.

Fine Art Bootcamp

Fine Art Fotografie ist unheimlich gehaltvoll. Damit meine ich nicht nur die vollendeten Kunstwerke, sondern den Prozess für das Erschaffen der Bilder. Das Fotografieren ist (in den meisten Fällen) anders im Vergleich zu meinen sonstigen Immobilienfotos, die ich für immobilienfotografen-berlin mache. Das Entwickeln der Fine Art Fotos ist ein ganz neues Universum, das man erst mal begreifen und umsetzen muss. Aber – wie gesagt – durch Corona und den Lockdown hatte ich plötzlich viel Zeit. Ebenso war mein Bestreben, dass ich nach dem Lockdown zurückblicke und sagen kann: „Irgendwie hat mir der Stillstand etwas gebracht“. Inzwischen ist fast ein Jahr vergangen, und ich blicke auf eine extrem lehrreiche Zeit zurück. Ich habe teilweise bis in die frühen Morgenstunden Bilder bearbeitet, neue Funktionen in Photoshop getestet und Workflows entwickelt, um hochwertige Resultate zu erzielen.
Ich möchte hier nicht auf alle technischen Details der Fine Art Fotografie eingehen, sondern den Fokus auf meine Bilder und die Geschichten dahinter beleuchten. Dennoch möchte ich erwähnen, dass ich inzwischen Fine Art Fotografie unterrichte. Solltest Du also Interesse an einem Kurs bei mir haben, kannst Du Dich HIER anmelden. Wie gesagt – es folgen nun ein paar Bilder (und in Zukunft weitere Beiträge, in denen ich meine fine art Bilder zeigen und ein paar Geschichten dahinter erzählen werde). Eine Sammlung meiner Fine Art Fotos findest Du HIER auf dieser Seite oder HIER auf meinem Fine Art – Instagram Profil.

Ba-Bääääm……der Lockdown kommt

Wie bereits weiter oben erwähnt: Ich wollte kurz vor dem ersten Lockdown genug brauchbare Bilder im Kasten haben, damit ich diese eigentlich bekloppte Zeit produktiv nutzen kann. Ich hatte bereits ein paar Landmarks im Hinterkopf, die da lauteten: Shell Haus, Tempodrom und Siegessäule in Berlin.
Hier muss ich kurz folgendes anmerken: Durch die Suche nach geeigneten Fine Art Foto – Motiven in und um Berlin herum habe ich Berlin viel besser kennengelernt. Ich bin dadurch in Gegenden gegangen, die ich davor noch nicht kannte, und gleichzeitig hat sich mein Schrittzähler gefreut, da ich immer versuche, den größten Teil meiner Exkursionen zu Fuß zu erledigen.

Das Shell Haus

Das Shell Haus ist wegen seinem klassischen Bauhaus-Stil eine (in meinen Augen) zeitlose Schönheit. Das Gebäude hat viele verschiedene Gesichter und kann – je nach Perspektive – komplett anders aussehen.

Berlin als fine art Bild in schwarz weissSteht man am östlichen Ende des Hauses und Blickt in Richtung Westen, dann sieht das Shell Haus aus wie getrennte Blöcke. Irgendwie hat das auch was von „ungeordneten Orgelpfeifen“ …aber sexy !!!
Wenn ich Fine Art Fotos mache, dann sehe ich mir das Gebäude – wenn möglich – von allen Seiten an. Das Shell Haus ist ein gutes Beispiel dafür, warum sich das lohnt. Übrigens ist Google Street View Dein bester Freund, wenn es darum geht, ein Fine Art Shooting vorzubereiten. Oftmals kann man schon quasi vom heimischen Sofa aus attraktive Blickwinkel ausmachen, die es dann festzuhalten gilt.

 

 

 

 

Berlin als fine art Bild in schwarz weissEin ganz anderes Bild bietet sich, wenn man in einem bestimmten Winkel auf die Fassade blickt (und das Bild entsprechend bearbeitet). Wie Wellen wölben sich die Elemente des Hauses und sehen aus wie eine dynamisch, weiche Masse im Fluss. Keinesfalls starr, sondern vielmehr federleicht und spielerisch. Jedenfalls wirkt das so auf mich. Mein Hauptaugenmerk beim Bearbeiten dieses Bildes war – wie unschwer zu erkennen – die Betonung der Dynamik und des verspielten Charakters. Schon hier sieht man im Vergleich zum oberen Bild, dass dieses Gebäude viele verschiedene Gesichter hat

 

 

 

 

Und nun kommt mein Lieblingsfoto des Shootings vom Shell Haus. Der Blick von unten entlang der Fassade in Richtung Himmel erinnert mich an den Titel „Stairway To Heaven“…
Aus diesem Blickwinkel sieht man all die Eleganz der Wellenformen, die sich konsequent  wie Stufen nach oben ziehen. Fensterbänder und Fassadenabdeckung wirken wie geflochtene Textilien. Im Kontrast zum Haus habe ich den Himmel bzw. die Wolken bewusst verschwommen und diffus gewählt.
Anstatt jetzt noch viele Worte darüber zu verlieren: Schaut es Euch selbst an und macht Euch Euer eigenes Bild.

Shell Haus Berlin als fine art Bild in schwarz weiss

So, das war mein erster Beitrag über meine Fine Art Fotografie. Ich hoffe, Dir hat der Beitrag gefallen und viel mehr hoffe ich, dass Dir meine Fine Art Bilder zusagen oder ich Dein Interesse daran geweckt habe. Bald folgt der nächste Beitrag – in diesem geht’s dann um das Tempodrom Berlin.

Bis dahin – bleibt gesund und tretet Corona in den Allerwertesten!
Euer Tobi

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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